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Worauf sollten Sie bei einem Handyvertrag günstig achten?
Die Suche nach einem günstigen Handyvertrag kann heutzutage zu einer echten Herausforderung werden. Abgesehen von den 3 großen Netzbetreibern Telekom, Vodafone und O² gibt es ca. 50 weitere Anbieter, mit denen Sie einen Handyvertrag abschließen können. Dazu kommt, dass jeder Anbieter mehrere Tarife zur Auswahl stellt. Oft wollen sie auch mit zeitlich befristeten Aktionen Neukunden gewinnen.
Ein Vergleich lohnt sich jedoch, denn mit einem günstigen Handyvertrag können Sie über die Laufzeit mehr als 1.000 Euro sparen. Dieser Ratgeber soll Ihnen als kleine Orientierungshilfe im Dschungel der Tarife dienen.
Sie sollten wissen, dass es den optimalen oder besten Handyvertrag nicht gibt. Welcher der passende ist, hängt vom jeweiligen Nutzer ab.
Welche Handyvertragslaufzeit ist am besten?
Grundsätzlich haben Sie 3 Arten von Handyverträgen zur Auswahl:
- Klassischer Handyvertrag mit 24 Monaten Laufzeit
- Monatlich kündbarer Handyvertrag
- Prepaid Vertrag ohne Bindung
Klassischer normaler Handyvertrag
Die meisten Deutschen bevorzugen diese Variante. Ungefähr 75 Prozent aller Tarife werden mit einem Festvertrag abgeschlossen. Der klassische Handyvertrag hat den Vorteil, dass sich die Kosten in der Regel gut kalkulieren lassen. Das trifft besonders auf Tarife mit Flatrates zu. Schließen Sie einen Handyvertrag mit iPhone oder einem anderen Spitzengerät ab, erhalten Sie zudem ein hochwertiges Endgerät zu einem subventionierten Preis. Am Ende der Laufzeit geht das Handy normalerweise in Ihr Eigentum über.
Ein klassischer Handyvertrag hat jedoch auch Nachteile. Sie binden sich für 2 Jahre. Es ist nur schwer oder gar nicht möglich, den Vertrag vorzeitig zu kündigen. Durch die lange Laufzeit verpassen Sie außerdem gute Aktionen für Neukunden. Zudem gibt es in klassischen Handyverträgen üble Kostenfallen, von denen Sie später mehr erfahren werden.
Klassische Handyverträge eignen sich für Nutzer, die jederzeit erreichbar sein müssen und ihr Smartphone intensiv nutzen.
Monatlich kündbare Handyverträge
Diese Variante ist relativ wenig verbreitet. Es handelt sich um Verträge, die zum Ende des jeweiligen Monats gekündigt werden können. Dadurch bleiben Sie flexibel. Sie können sich jederzeit für ein anderes Angebot entscheiden und einen Neukundenbonus abkassieren. Monatlich kündbare Handyverträge sind mit oder ohne iPhone oder anderen hochwertigen Smartphones buchbar.
Nachteilig sind vor allem die höheren Grundgebühren. Die Auswahl ist geringer. Nicht alle Anbieter haben diese Art von Handyverträgen im Sortiment.
Monatlich kündbare Handyverträge eignen sich für Nutzer, die sich nicht lange binden wollen. Wer beispielsweise nach dem Studium oder der Berufsausbildung einen längeren Auslandsaufenthalt plant, ist mit so einem Handyvertrag besser beraten.
Prepaid Handytarife
Bei dieser Art von Vertrag telefonieren Sie auf Guthabenbasis. Sie kaufen Guthaben, laden damit Ihr Konto auf und verbrauchen es. Sie gehen keinerlei Bindung ein und können den Anbieter nach Belieben wechseln. Mit einem Dual-SIM Handy können Sie beispielsweise in 2 Netzen gleichzeitig unterwegs sein. Durch den Prepaid Tarif haben Sie nahezu volle Kontrolle über die Kosten. Die Schufa wird nicht abgefragt.
Nachteilig sind das oft geringe Datenvolumen und die schlechtere Netzabdeckung.
Prepaid Handytarife sind ideal als Einstieg für Kinder geeignet. Auch Senioren oder Nutzer, die nicht viel telefonieren und nur erreichbar sein wollen, sind mit diesem Tarif gut versorgt.
Welches Handynetz ist am besten geeignet?
Das hängt stark davon ab, wo Sie leben und ob Sie viel unterwegs sind. Die Telekom hat die beste Netzabdeckung in Deutschland, dicht gefolgt von Vodafone. Am schlechtesten ist das Netz der Telefonica Deutschland (O²). In Ballungsgebieten stehen in der Regel alle 3 Netze zur Verfügung.
Telekom
Das Netz ist zwar gut, die Tarife jedoch teuer. Für Nutzer in ländlichen Gebieten gibt es oft keine andere Wahl. Das D1 Netz ist auch gut geeignet für Nutzer, die viel in Deutschland unterwegs sind.
Vodafone
Die Tarife sind günstiger, dafür ist die Netzabdeckung nicht ganz so gut. In ländlichen Gebieten gibt es noch immer Funklöcher, obwohl der Ausbau der Infrastruktur voran getrieben wird. Für den durchschnittlichen Nutzer ist das D2 Netz eine gute Wahl.
O²
Die Tarife sind günstiger als die der Wettbewerber. Dafür gibt es noch immer viele Funklöcher. In Ballungsgebieten und größeren Städten ist die Netzabdeckung jedoch gut. Wer in so einer Region lebt und nicht viel reist, ist mit einem Tarif im Netz der Telefonica gut beraten.
Es empfiehlt sich, die Netzabdeckung am Wohnort zu überprüfen, bevor Sie sich für ein Netz entscheiden. Verlassen Sie sich nicht auf den Verfügbarkeits-Check, den die Anbieter auf ihren Webseiten bereitstellen. Bitten Sie lieber einen Nachbarn, Angehörigen, Freund oder Kollegen, der einen Vertrag mit dem Anbieter Ihrer Wahl hat, bei Ihnen daheim das Netz zu checken. Manchmal kann es bereits auf einer Strecke von wenigen Metern Unterschiede geben. Bäume und Anhöhen, aber auch dicke Lehm- oder Betonwände können den Empfang beeinträchtigen.
Welcher Handytarifanbieter ist der beste?
Das kommt darauf an, auf welche Punkte Sie besonderen Wert legen. Sind gute Netzabdeckung und hohe Surfgeschwindigkeiten besonders wichtig für Sie, sollten Sie einen direkten Vertrag mit einem der 3 großen Netzbetreiber abschließen. Diese Verträge sind jedoch erfahrungsgemäß teurer.
Legen Sie Wert auf niedrige Kosten, kommen für Sie die Re-Seller in Frage. Das sind Anbieter wie 1&1, mobilcom debitel, Phonehouse und andere. Diese Firmen betreiben keine eigenen Netze. Sie erhalten Kapazitäten von den Netzbetreibern. Die Tarife sind günstiger als bei den großen Anbietern. Dafür ist die Surfgeschwindigkeit geringer und die Netzabdeckung schlechter, weil Telekom, Vodafone und O² ihren direkten Kunden Priorität einräumen.
Anderseits können Sie bei Re-Sellern auch mit einer schlechten Schufa einen Vertrag abschließen.
Mobilfunk-Discounter bieten günstige Prepaid Tarife. Da es keine Vertragsbindung gibt, kann jeder über 18 Jahre dort eine SIM Karte bestellen. Die Surfgeschwindigkeit ist jedoch gering. Manche Tarife sind sogar immer noch ohne LTE. Die Verbindung ist schlecht und kann oft abbrechen.
Wer nicht oft telefoniert oder mobil surft, kann den Preisvorteil ausnutzen. Auch Verbraucher in einer Privatinsolvenz oder aktiver Pfändung haben keine andere Wahl.
Handyvertrag mit oder ohne Handy?
Viele Nutzer schließen einen Handyvertrag nur ab, um das neueste Modell von Apple, Samsung oder einer anderen großen Marke in die Hand bekommen.
Ein Handyvertrag mit Endgerät kann sich in der Tat lohnen, wenn Sie noch kein Handy haben und unbedingt ein Gerät der Spitzenklasse wollen. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass Verträge mit Handy teurer sind als solche nur mit SIM Karte. Der Preisunterschied zeigt sich vor allem in der monatlichen Grundgebühr. Ermitteln Sie die Differenz und multiplizieren Sie den Betrag mit 24. Dann sehen Sie, wie viel Sie über die Laufzeit für das „kostenlose“ Handy bezahlen müssen.
Wenn Sie nicht unbedingt das neueste Smartphone wollen, ist ein Handyvertrag ohne Gerät die bessere Option, selbst wenn Sie ein Gerät benötigen. Es gibt heutzutage gute Smartphones für weniger als 200 Euro. Das sind zwar keine Spitzenmodelle, sie genügen jedoch den Bedürfnissen der meisten Nutzer.
Worauf kommt es bei einem günstigen Handyvertrag an?
Die Anforderungen an einen Handyvertrag ändern sich im Laufe der Zeit. Der Grund dafür liegt in der allgemeinen und technischen Entwicklung.
Ein zeitgemäßer Handyvertrag bietet zum Beispiel eine Flatrate in alle deutschen Mobilfunknetze und das Festnetz, eine SMS Flatrate und ein angemessenes Datenvolumen. Es gibt zwar noch Angebote mit Freiminuten oder Abrechnung von Gesprächen im Minutentakt, die sind jedoch überholt.
Ausnahme: Spezialtarife mit Freiminuten in ausländische Netze. Derartige Angebote können für Verbraucher mit starken Bindungen ins Ausland interessant sein. Die folgenden Punkte sind besonders wichtig:
Datenvolumen
Damit ist gemeint, wie groß die Datenmenge ist, die Sie innerhalb eines Monats mit Ihrem Handy herunterladen können. Viele Anwendungen wie Web-Radio oder Videochats benötigen große Datenmengen. Wenn Ihr monatliches Kontingent zu klein ist, drosselt der Anbieter die Surfgeschwindigkeit oder Sie müssen für einen saftigen Aufpreis zusätzliches Datenvolumen kaufen. Wie viel Datenvolumen Sie benötigen, hängt von Ihren Surfgewohnheiten ab. Ein durchschnittlicher Nutzer benötigt pro Monat zwischen 3- 5 GB Datenvolumen.
Lassen Sie die Finger von Verträgen mit 1 GB oder noch geringeren Datenvolumen, selbst wenn sie billig sind. Solche Angebote taugen höchstens für uralte Handys ohne mobiles Internet!
Surfgeschwindigkeit
Auch heute noch gibt es Tarife mit einer maximalen Surfgeschwindigkeit unter 21 Mbit/s. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Aktuelle Webseiten haben eine komplizierte Struktur und viele animierte Elemente. Bei derartig niedrigen Geschwindigkeiten dauert es viel zu lange, bis die Webseite geladen ist. Wenn Sie unterwegs einen Clip ansehen oder einen Videoanruf tätigen wollen, funktioniert das nur schleppend.
Ein günstiger Handyvertrag sollte den Mobilfunkstandard LTE bieten.
O², Telekom und Vodafone werben mit Surfgeschwindigkeiten von maximal 220, 300 oder gar 500 Mbit/s. In der Praxis sind so hohe Geschwindigkeiten nur in Metropolregionen und selbst dort nur in Zentrumsnähe möglich.
Kostenfallen bei Handyverträgen
Sie glauben, mit einer Allnet Flatrate wären Sie vor unvorhersehbaren Kosten geschützt? Leider nein. Es gibt Kostenfallen, die immer wieder die Handyrechnung in die Höhe treiben können.
MMS und Sonderrufnummern
Die Kosten für diese Dienstleistungen sind in den Flatrates nicht enthalten. Sie werden extra abgerechnet. Sonderrufnummern sind beispielsweise die mit 0180 beginnenden Servicenummern, die manche Hotlines anbieten. Noch teurer sind die 0190 Premium Nummern.
Vorsicht vor solchen Nummern. Eventuell sollten Sie diese durch Ihren Anbieter sperren lassen.
Ermäßigte Grundgebühr
Diesen Trick verwenden alle Anbieter. Sie locken Neukunden, indem sie eine niedrige Grundgebühr versprechen. Der ermäßigte Preis gilt jedoch nur für eine begrenzte Zeit. Klein gedruckt steht dann der normale Preis darunter, der später fällig wird.
Anschlussgebühr
Viele Anbieter verschweigen, dass bei Abschluss eines Neuvertrags eine Anschlussgebühr fällig wird. Das steht für gewöhnlich irgendwo im Paragrafendschungel des Vertragstextes.
Datenautomatik
Dieser üble Trick wird zum Glück nicht von allen Anbietern angewendet. Wenn das monatliche Datenvolumen verbraucht ist, erhalten Sie von Ihrem Anbieter zusätzliches Datenvolumen ohne es zu bestellen. Der Haken daran: Das zusätzliche Volumen ist sehr teuer. Selbst bei einem Prepaid Tarif kann die Datenautomatik unvorhersehbare Kosten verursachen. Manche Anbieter gehen sogar noch einen Schritt weiter. Bei ihnen ist die Datenautomatik fester Bestandteil des Vertrags und kann nicht abgeschaltet werden.
Wie können Sie beim Handyvertrag sparen?
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Mitunter lassen sie sich sogar kombinieren.
Rechtzeitig kündigen!
Am besten kündigen Sie den Vertrag bereits kurz nach dem Abschluss. Damit sind Sie sicher, dass Sie es nicht vergessen und der Vertrag nicht automatisch verlängert wird. Der Konkurrenzkampf auf dem Mobilfunkmarkt ist hart. Nach Ablauf der 2 Jahre können Sie mit Sicherheit einen neuen Vertrag mit besseren Konditionen abschließen.
Kombi-Rabatte nutzen!
Wenn Sie bereits einen Festnetz und DSL-Vertrag (oder Kabel-TV) bei einem der großen Anbieter haben, bekommen Sie bei einem Mobilfunkvertrag Rabatt auf die Grundgebühr. Das kann ein paar Euro pro Monat ausmachen. Über die gesamte Laufzeit ist eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro möglich.
Partnerkarte anfordern!
Bei Bedarf können Sie von vielen Anbietern für einen bestehenden Vertrag eine Partner-SIM Karte anfordern. Damit sparen Sie sich die Grundgebühr für einen 2. Vertrag, müssen sich allerdings das Datenvolumen teilen.
Handyvertrag über die Vergleichsseite buchen!
Das ist aus mehreren Gründen besser als direkt beim Anbieter. Sie können auf dem Vergleichsportal die Angebote verschiedener Anbieter in aller Ruhe miteinander vergleichen. Alle Kosten werden aufgeführt. Anbieter verstecken solche Details wie Anschlussgebühren und ähnliches gern im Kleingedruckten.
Darüber hinaus sind Handyverträge, die über ein Handy Vergleichsportal abgeschlossen werden oft günstiger. Das liegt daran, dass die Anbieter für jeden abgeschlossenen Vertrag dem Vermittler eine Provision zahlen. Schließen Sie den Vertrag direkt beim Anbieter ab, behält der die Provision ein und Sie haben nichts davon. Viele Betreiber von Vergleichsseiten geben jedoch zumindest einen Teil der Provision in Form von Rabatten an ihre Kunden weiter.
Zusammenfassung
Den idealen Handyvertrag, der sich gleichermaßen gut für alle Nutzer eignet, gibt es nicht. Bei jedem Handyvertrag günstig sollten Sie sich vor der Unterschrift Zeit nehmen und sich genau überlegen, auf welche Punkte es Ihnen besonders ankommt.
Bereits beim Abschluss des Vertrags sollten Sie daran denken, ihn rechtzeitig zu kündigen. Die Kündigung muss spätestens 3 Monate vor Ablauf der Laufzeit schriftlich erfolgen. Falls nicht, verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr (und das oft bei erhöhter Grundgebühr).
Ein günstiger Handyvertrag sollte eine Allnet Flat und ausreichend Datenvolumen beinhalten.
Achten Sie auf Kostenfallen wie Datenautomatik, Anschlussgebühren oder Dienste, die nicht in der Flatrate enthalten sind.
Am besten schließen Sie einen Handyvertrag über ein Vergleichsportal ab. Dort könne Sie die Angebote unterschiedlicher Anbieter auf einen Blick miteinander vergleichen. Zudem sind die Tarife häufig günstiger als direkt beim Netzbetreiber.
Kontrollieren Sie Ihre Handyrechnung jeden Monat sorgfältig und scheuen Sie sich nicht davor, unklare Positionen bei Ihrem Anbieter zu hinterfragen. Manche Gauner versuchen, Kleinbeträge von Handyverträgen abzubuchen. Das klappt oft, weil es nicht entdeckt wird. Telekom HandytarifeVodafone HandytarifeAllnet Flat Vergleich 2020Prepaid Tarife vergleichenHandytarife Vergleich